
15. März 2012
Pressemitteilung zum Weltwassertag 2012
Sonne, Nebel und Esel bringen Trinkwasser
Rechtzeitig zum Weltwassertag 2012 stellt die WasserStiftung für viele Menschen in Afrika sauberes Trinkwasser zur Verfügung.
Ebenhausen – Sauberes Trinkwasser direkt vor Ort! Darüber können sich jetzt auch die 2400 Einwohner des Dorfes Deki Tsenay in Eritrea und die örtliche Schule freuen. Bisher musste das Wasser aus einem Brunnen im Flusstal herbeigeschafft werden, oder aus einem stark verunreinigten Becken mit Oberflächenwasser entnommen werden. Für die Direktversorgung des Dorfes mit sauberem Trinkwasser sorgt nun eine solarbetriebene Pumpstation, die das Wasser über drei Kilometer vom Tal zu den sechs neuen Brunnen im Dorf fördert. Die Arbeiten für das 173.000 Euro teure Projekt wurden kürzlich abgeschlossen. Mitte April 2012 wird die Anlage eingeweiht und der Bevölkerung übergeben.
Weil viele Dörfer in Eritrea weder das Geld für den Treibstoff noch für die Wartung der Dieselgeneratoren aufbringen können, setzt die WasserStiftung seit 2003 umwelt-freundliche Solarenergie ein. Diese Anlagen fördern täglich 181.000 Liter Wasser und versorgen neun Ortschaften und zwei Schulen mit sauberem Trinkwasser.
Eine weitere Möglichkeit an Wasser zu kommen bietet der Nebel, der jedes Jahr von November bis März über das Hochland der über 2000 Meter hohen Maakel-Region zieht. Um die darin enthaltene Feuchtigkeit einzufangen, werden 2012, nach einer erfolgreichen Testphase, weitere Nebelkollektoren aufgestellt. In ihren Netzen können bis zu 200 Liter Wasser pro Kollektor und Tag gesammelt werden.
Ein weiteres Trinkwasserprojekt der WasserStiftung wird derzeit in Äthiopien für die Stadt Jarree und die umliegenden Ortschaften realisiert. In diesem von großer Armut betroffenen Gebiet leben knapp 15.000 Menschen mit einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 100 Dollar pro Jahr. Hier versorgen sich die Menschen überwiegend mit Wasser aus ungeschützten Quellen oder aus offenen, verschmutzten Gewässern. Das kontaminierte Wasser ist verantwortlich für zahlreiche Magen- und Darmkrankheiten und eine hohe Kindersterblichkeit. Um Abhilfe zu schaffen hat die WasserStiftung seit 2010 elf Quellen im Umkreis von ca. zehn Kilometern gefasst, einen Behälter mit 75 Kubikmeter Fassungsvermögen errichtet und 32 Wasserentnahmestellen gebaut. Die 174.000 Euro teure und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Anlage wird im März 2012 fertig gestellt sein.
In vielen Gegenden Afrikas muss Trinkwasser oft von Frauen und Mädchen auf dem Rücken über sehr weite Strecken herangetragen werden. Hier hilft die WasserStiftung mit Eseln als Wasserträger. Bis heute wurden über 1.500 Tiere in Äthiopien und Eritrea an bedürftige Familien verteilt. Ein Wasseresel inklusive Zaumzeug, Tragegestell und Wasserbehälter kostet rund 100 Euro, gerade einmal soviel wie ein Paar Schuhe in Deutschland. Zudem werden in den kommenden Monaten weitere Handbrunnen errichtet, die je nach Lage zwischen 350 und 600 Menschen mit Wasser versorgen.
Neben einer direkten Spende kann die WasserStiftung auch durch den Kauf von Regentag-Wassergläsern unterstützt werden. Diese wurden von Friedensreich Hundertwasser entworfen, der wenige Wochen vor seinem Tod die Schirmherrschaft der WasserStiftung übernahm.
---
Weitere Infos, Kontakt und Fotos:
WasserStiftung:
Ernst Frost, Telefon 08178-9984-18
Henner Lang Telefon 08179-1313